Der FC Schalke 04 konnte sich im Freitagsspiel bei Hannover 96 den dritten Sieg in Folge erkämpfen. In der fünften Minute der Nachspielzeit entschied Martin Kaminski die Partie für Königsblau. Durch den 1:0-Erfolg schieben sich die Knappen vorerst auf Platz drei.
Wie bei den Siegen über Hansa Rostock (2:0) und den FC Ingolstadt (3:0) stand auch gegen Hannover wieder Martin Fraisl zwischen den Pfosten. Im dritten Einsatz hielt der Österreicher seinen Kasten zum dritten Mal sauber.
Dabei war die Rangfolge im Schalker Tor vor der Saison eigentlich klar. Ralf Fährmann ging als Nummer eins in die Spielzeit. Dahinter nahm zunächst Michael Langer die Rolle des Back-ups ein. Fraisl kam erst kurzfristig vor dem Saisonstart, als Fährmann coronabedingt ausfiel, nahm aber erst einmal die Rolle als dritter Torwart ein.
Von der Regionalliga-Aushilfe zur Nummer Eins
Nach der 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC gab es ein Umdenken bei S04-Coach Dimitrios Grammozis. Ralf Fährmann, der bis dahin in fünf Ligapartien nur ein Mal zu Null blieb und acht Gegentreffer hinnehmen musste, sollte auf die Bank.
Da sich Michael Langer in der Folgewoche im Training einen Kreuzbandriss zuzog, fiel die Wahl für die Torwartposition gegen Hansa Rostock auf Fraisl. Der Österreicher half eine Woche zuvor noch bei der Zweitvertretung in der Regionalliga West aus. Beim 0:1 gegen Rot-Weiss Essen zeigte er eine starke Leistung und verhinderte ein ums andere Mal Schlimmeres.
Grammozis begründete den Wechsel damals mit starken Trainingsleistungen. „Das war keine Entscheidung gegen Ralf Fährmann, sondern für Martin Fraisl. Er hat uns im Training gezeigt, dass er unbedingt in die Mannschaft will.“, erklärte der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Rostock.
Fraisl mit guten Chancen, Stamm-Torwart zu bleiben
Mittlerweile dürfte sich der Trainer bestätigt fühlen, diesen mutigen Schritt gewagt zu haben. Auch Fraisl wird seine Entscheidung, in die 2. Bundesliga zurückzukehren, wohl nicht bereuen. Der Österreicher ging im vergangenen Jahr als Nummer eins beim SV Sandhausen in die Saison.
Kurz nach der Entlassung von Uwe Koschinat entschied sich Neu-Trainer Michael Schiele für Rick Wulle und gegen Fraisl im Tor. Das Kapitel SVS endete nach einer Auseinandersetzung in der Kabine mit einer Suspendierung für den degradierten Torwart. Der 1,88-Meter große Schlussmann schloss sich dem niederländischen Erstligisten ADO Den Haag an, bei dem er schnell zur Nummer eins und im Laufe der Saison sogar zum Kapitän wurde. Nach nur einem halben Jahr wechselte Fraisl zum S04.
Dort liegt es nun an ihm, die Rolle des Stamm-Torhüters zu behalten. „Wenn er stabil bleibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir dort in den kommenden Wochen nicht wechseln werden“, betonte Grammozis schon nach dem Ingolstadt-Spiel. Auch nach seiner dritten weißen Weste dürften die Chancen nicht schlechter stehen.